Dienstag, 18. Mai 2010

Grappa Romano Levi

Anfang Mai jährte sich zum zweiten Mal der Todestag des Grappameisters Romano Levi. Über die Person Levi und dessen handgezeichneten bzw. handgemalten Flaschenetiketten wurde viel geschrieben. Es gibt auch ein Buch über diese Kunstwerke. Ich belasse es diesbezüglich also bei einigen Links.Vielmehr interessierten mich die tatsächlichen Eigenschaften der handgefertigten und raren Destillate. Aus meiner kleinen Collection öffnete ich also eine aus dem Jahr 1998 stammende Flasche. Auf dem Etikett ist ein Alkoholgehalt von 46% angegeben. Der (oder "die"?) Grappa ist fast klar und hat einen leicht grünlich schimmernden Goldstich. Die angenehm frische und nicht besonders ungewöhnliche Tresternase macht Appetit auf das Kommende. Und das hat es in sich: Der zunächst beginnenden Süße folgen schnell klassische Tresteraromen mit deutlichen Getreidenoten, die an jungen, amerikanischen Weizenwhisk(e)y erinnern. Mouth-watering! Im Hintergrund wechseln sich verschiedene Früchte ab. Bei jedem Glas sind es andere, die ich dabei wahrnehme. Der Übergang in den fast unendlich langen und immer trockener werdenden Abgang ist ein Genuss. Levis Grappa ist nie der von anderen Autoren angekündigte "Bauernschnaps", sondern ein runder und ausgereifter, perfekter Digestiv, der eine wohlige Wärme hinterlässt.

www.romanolevi.net
www.romanolevi.ch
blog.malathounis.de
www.sueddeutsche.de
www.defusco.ch

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