Donnerstag, 1. Juli 2010

The Duke - Munich Dry Gin

Letzte Woche hatte ich das Vergnügen zu Gast bei einer Besichtigung der Persephone Destillerie in München sein zu dürfen, wo bekanntlich die beiden Produkte "The Duke - Munich Dry Gin" und "Max und Daniel´s Ingwer Liqueur" produziert werden. Nach einer kurzen Begrüßung, zu der auch die beiden Firmeninhaber Maximilian Schauerte und Daniel Schönecker anwesend waren, führte Herr Hoppe, seines Zeichens früherer Produktionsleiter der Firma Riemerschmied und väterlicher Berater des Unternehmens, durch die rund 2 Stunden dauernde Veranstaltung. Neben dem ausführlichen Vortrag von Herrn Hoppe gab es natürlich die beiden Produkte sowie die klassische Ginmixtur "Gin & Tonic" zu verkosten.

Über "The Duke" und seine besonderen Eigenschaften - wie z.B. seine Bio-Zertifizierung - wurde schon einiges geschrieben und auch die Firmenhomepage liefert ausführliche Informationen. Daher nutzte ich die Gelegenheit Herrn Hoppe die eine oder andere Frage zu stellen. Die folgenden Informationen sollten daher nur als Ergänzung des bereits allseits bekannten Materials gesehen werden.

Dass es sich beim "Herzog" um einen Vertreter der "London Dry Gin"-Klasse handelt, läßt sich schon dem Namen entnehmen. Der Gin wird nach dem Rohbrand zweimal feindestilliert. Bei der Herstellung des Rohbrandes aus 96,5%igem Alkohol aus Bioweizen werden auch die 13 Botanicals zugesetzt. Diese z.T. geheime Mischung darf vor dem Destillationsvorgang "über Nacht" in der Brennblase verweilen. Nach dem zweiten und dritten Durchlauf (dann auch mit dem Verstärker in Säulenform - siehe Fotos) wird das Produkt einen Monat in kleinen Stahltanks gelagert und anschließend mit enthärtetem Wasser auf die Trinkstärke von 45% Vol. herabgesetzt und abgefüllt. Verschiedene Chargen werden nicht geblendet. "The Duke" ist also ein echter "Small-Batch-Gin". Damit sind theoretisch zwar Schwankungen in der Geschmacksausbildung einzelner Chargen möglich. Nach Herrn Hoppe sind diese - sofern überhaupt bemerkbar - allerdings minimal. Zu den Botanicals gehören auch frische Bio-Zitronenschalen die in der Destillerie von Hand geschält und direkt in die Anlage (gebaut von der Firma Carl) gegeben werden.

Ich finde, dass das Ziel, einen besonders weichen Gin mit deutlichem Wacholdercharakter zu kreieren, mit großer Bravour erreicht wurde. "The Duke" harmonisiert mit prägnanteren Tonics ebenso wie mit fragileren Vertretern im G&T prächtig. Ich empfehle hier "Fevertree". Auch läßt sich das vielseitige Wesen des "Munich Dry" durch Zugabe von Zitronen-, Orangen- oder Grapefruittwist herausarbeiten. Mit der wermutlastigen Bio-Kräuterlimonade "Now - White Bitter" und einem Schuß Zitronensaft läßt sich außerdem ein Longdrink zusammenstellen, der eine interessante Alternative zum G&T bietet. Auch hier geht der feine Herr nicht unter, sondern trägt mit seiner deutlichen Wacholdernote die Aromenvielfalt des Kräutermixers.

Das Biosiegel und die gelungene Etikettierung machen diesen Gin auch optisch fast schon unverwechselbar. Ich persönlich hätte mir noch ein "eigene", prägnante Flasche gewünscht. Aber das lassen die Produktions- und Verkaufszahlen bisher wohl noch nicht zu. Was nicht ist, kann ja noch werden.


Anfragen wegen Destilleriebesichtigungen:
www.theduke-gin.de/kontakt

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