Donnerstag, 11. April 2013

Campari Liquid Art Contest 2013 - Hoch die Pilze!

Wie geht das gleich nochmal? Wie hab ich das damals immer gemacht? ...Ich versuche mich gerade zu erinnern, wie man hier nen neuen Blogartikel schreibt und online bringt. Hab ich länger nicht... Aber Sie sehen: Es hat doch noch geklappt! Nun aber zum Thema.
(Kunstverein München)

Wie bei der Erstauflage 2012 fand das Finale des Campari Liquid Art Contest in München statt. Aus über 160 Rezepten hatte der Campari Global Ambassador Mauro Mahjoub die 20 Besten ausgewählt und 17 Bartender und zwei Bartenderinnen waren der Einladung von Campari gefolgt und gaben sich am letzten Montag in der Galerie des Münchner Kunstvereins quasi die Klinke am Brett in die Hand. Von vielen interessierten Zuschauern aus der Branche wurde der Wettkampf live vor Ort verfolgt und als die Resultate der Technik- und der Geschmacksjury sowie des Wissenstests feststanden, war die Überraschung nicht allzu groß: Die drei Finalteilnehmer waren Tatjana Friedrich, Lars Bender und Markus Heinze. Letzterer gewann auch den sog. Technikpreis für die höchste Punktzahl, die die Jury an der Bar (u.a. mit Charles Schumann, Peter Dorelli und Helmut Adam) an diesem Tag vergeben hatte.
(How to serve the godfather)

Alle Teilnehmer und rund 300 geladene Gäste trafen sich dann frisch geduscht und ausgeruht um 22 Uhr in der "beliebten Discothek" P1 (bayrisch: "Oanser") wieder, wo die drei Finalisten ihre Drinks noch einmal für eine dreiköpfige Jury unter Vorsitz von Mauro Mahjoub zubereiten durften. Zudem mussten innerhalb von einer Minute drei Negronis gezaubert werden. Am besten schnitt wieder Favorit Markus Heinze ab, der nun mit Mauro zu den Manhattan Cocktail Classics nach New York reisen darf. Lars Bender, der Zweitplatzierte, wird Mailand kennenlernen und Tatjana Friedrich freut sich über einen Geldpreis. Güldene Rührlöffel gabs ebenso.

(Tatjana Friedrich)

Die drei hatten - auch ich konnte kurz probieren - doch recht brauchbare Drinks nach dem Motto "Create A Classic With A Twist" gebastelt. Heinzes Im Wald und auf der Heide stach dabei auch mit der Deko à la Thorsten Spuhn aus der Menge der mehr oder weniger rotgefärbten Mixgetränke heraus (siehe Fotos). Bemerkenswert ist auch, dass sowohl der Siegerdrink (u.a. mit Steinpilzgeist von Marder Edelbrände) als auch die Martinez-Reconstruction von Frau Friedrich (mit Schladerer Kirschwasser) edle Brände beinhalten. Eine aus meiner Sicht weiterhin viel zu wenig beachtete Sprituosenkategorie.

"Was bringt Campari ein Cocktailwettbewerb?", hat mich dieser Tage eine Freundin gefragt, "Warum machen die sowas?". Nun, wer schon einmal bei einem Mixcontest war - ob als Zuschauer oder Teilnehmer - hat eigentlich schon alles gesehen. Zwar gibt es verschiedenste Veranstalter, Regularien und Anforderungen, mal gehts im kleinen und mal im großen Stil an die Shaker, mal gehts eher um die Ehre und mal um wirklich wertvolle und einmalige Preise. Camparis Liquid Art Contest, der mit dem nationalen Finale abgeschlossen ist, ist eine zweifellos hochwertige Veranstaltung mit äußerst knappem Ausgang und da kann auch mal ein nicht genügend befülltes Glas (Der Inhalt wurde bei der Geschmacksbewertung in Millilitern nachgemessen) den entscheidenden Zehntelpunkt kosten, der über den Ausgang entscheidet. Sympathiewerte oder Geschlechterbonus werden gerade bei der Geschmacksjury, die im stillen Hinterzimmer hockt, komplett ausgeklammert. Dass am Ende der wettbewerbserfahrene Markus Heinze mit einem komplex aufgebauten, perfekt abgestimmten und auch optisch herausragend angerichten Drink (Ich bin persönlich allerdings nicht der Fan von solchen inszenierten Darbietungen) der Nachfolger von Rene Förster wurde, ist dann fast logisch. Die Antwort auf die oben zitierten Fragen ist dann auch nicht nur beim öffentlichen Bohei, das zumindest bei der P1-Party entstanden ist, sondern eben auch in der Aufnahme der Ergebnisse und Rezepturen in der Barkeepergemeinde zu finden. Campari ist nicht nur die konkurrenzlose Zutat in Klassikern wie dem Negroni und die Basis für O-Saft oder Soda, sondern kann auch ein möglicher Bestandteil für kreative Neuschöpfungen sein. In diesem Sinne: Hoch die Pilze!
(Andreas Till von der Stylejury)
(Warten auf die Endresultate)
(Markus Heinze ist der Champion 2013)
 (Siegerdrink: Im Wald und auf der Heide)
(Jurymitglied Helmut Adam - Mixology)
(Heinze bedankt sich und Dorelli tröstet)

(Teilnehmerliste)

(Technikjury)

(Dustin Heimsoth performs)

(Kristian Zrno)
(liebreizende Moderation)
(Lars Bender im Finale)
(Ein Profi gibt sein Glas nie aus der Hand - Peter Dorelli)

(Tatjana Friedrich im Finale)

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