Samstag, 3. August 2013

Michter's Whiskey (und alles oder ziemlich viel über KSBW, NDP, ADI, NAS, LDI, MGPI, KBD, ATF, große und kleine Jungs)

"De Hoar im Wind undn Fuaß am Gas
so brettert er entlang der Wüstenstroß.
Die Finger ruhig und zu ois bereit..."

("Django Django", Django 3000, 2012)

Das war ein Monat! Wir haben uns mit Spirituosen aus Russland, Österreich, Belize, Fiji, Barbados, Indien, Helgoland und Schweden rumgeschlagen. Während das Sommerloch langsam dahinschmilzt beschäftigt sich der weltgrößte Spirituosenkonzernen Diageo plc., der auch im Bier- und Weingeschäft nicht unerheblich tätig ist, mit den Folgen übermäßigem Alkoholgenusses. Andere Menschen kramen Top-Listen aus der Schublade. Ja, sowas gibt es noch. Da geht es z.B. um Event Drink Trends oder um die besten Cocktails und natürlich die teuersten oder besten Whiskys der Welt. Letztere Liste führt mit satten 100% der Punkte Knob Creek, ein ganz ordentlicher Bourbon aus dem Hause Beam, an - knapp vor dem 1964er Bowmore Gold und einem The Macallan 55y. Unsinn? Klar, aber egal - Hauptsache, dass wir irgendwie die Überleitung zum heutigen Thema geschafft haben. Es geht um American Whiskey.

Big Boys, Craft und Independents

Warum ich nicht mit den Begriffen Bourbon oder besser Kentucky Straight Bourbon Whiskey (KSBW) aufschlage? - Weil das hier nicht immer ganz exakt passen würde. Aber dazu gleich mehr. Wer sich mit den einzelnen Klassifikationen des American Whiskeys nicht ganz sicher ist, darf kurz zu Wikipedia rüberschalten - hier. Aber die Sache ist in Bewegung. Daher zunächst ein kleiner Exkurs zur Lage des Whiskey in den Staaten, wo Kentuckys Whiskey Distilleries 2012 erstmals seit 40 Jahren wieder über 1.000.000 Barrels frisch befüllt haben. Ein Anstieg von rund 120% seit 1999.



Bis vor ein paar Jahren war es noch einigermaßen einfach die U.S-Whiskeylandschaft zu überblicken. Es gab 13 Destillerien im Besitz von 8 Companies. Nennen wir sie die Big Boys. Die - und das ist schon etwas unübersichtlicher - bringen eine ganze Menge verschiedener Marken in Umlauf. Der überwiegende Teil davon waren zwar KSBW, aber oft ist die wahre Quelle - sprich die Destillerie - auf dem Flaschenetikett gar nicht angegeben. Ein klassischer Vertreter ist der in Deutschland bestens erhältliche PennyPacker (40% Vol., 0,7l, ca. 8-10 EUR), der von Heaven Hill Distilleries Inc. für die deutsche Borco-Marken-Import GmbH & Co. KG hergestellt wird. Der edle Tropfen kommt übrigens im Tank über den Atlantik - abgefüllt wird dann in Deutschland.

Ähnlich unromantische Praktiken gab/gibt es aber auch (schon immer) auf dem U.S-Whiskeymarkt. Ob ich nun ein Riese wie Diageo bin, der eine (sehr ordentliche) Marke wie Bulleit Bourbon bzw. Rye pusht, obwohl der Stoff von den Konkurrenten Four Roses (Bourbon) und MGPI (Rye) gekauft wird, da man im Moment keine eigene arbeitende Distillery in Kentucky besitzt oder ob ich als (unabhängiger) Abfüller operiere, der den Stoff im Tank oder in Fässern von den Big Boys kauft und im eigenen Lager weiterreift oder gleich unter traditionsbeladenen oder fantasievollen Markennamen an den Mann bringt - immer bin ich ein NDP, ein Non-Distiller Producer. Das ist auch der große Unterschied zu den (unabhängigen) Abfüllern von schottischem Single Malt, die - bis auf wenige Ausnahmen - gerade eben mit dem Ursprung der Fässer bzw. deren Inhalt hausieren gehen.

Mittlerweile gibt es aber auch über 200 Micro oder Craft Distilleries, die (zum Teil neben mehr oder weniger brauchbaren Vodkas und/oder Gins auch) Whiskey herstellen. Herstellen? Interessanterweise verkaufen einige Micros auch Whiskeys aus der Produktion der Big Boys. Dabei behaupten sie zwar zumeist nicht, dass sie den Stoff selber gebrannt haben. Sie machen aber auch nicht darauf aufmerksam, dass sie ihn nicht selbst destilliert haben. Noch verwirrender wird es, wenn zugekaufter Whiskey vom Craft Distiller re-destillert und/oder mit selbst hergestelltem (Malt)Destillat vermischt und/oder durch Fassausbau veredelt wird. Ahh! Schöne bunte Whiskeywelt. Aber ist das noch Craft und ist Craft dann besser als Nicht-Craft? Oder wie mir ein deutscher Kenner einmal nach der Verkostung einiger Microwhiskeys zuraunte: "Schreckliches Zeug". Manche Crafties erstaunen nicht nur durch Reifung in besonders kleinen Fässchen oder dem Einsatz von Woodchips oder -staves, sondern auch durch die Beschallung des reifenden Stoffs mit beispielsweise Rapmusik. Yeah! Das ADI - The American Distilling Institute - versucht zwar neuerdings mit Zertifikaten etwas Licht in den Dschungel zu bringen. Da es sich dabei aber wohl eher um eine Geldbeschaffungstechnik, als um ein objektives Prüfsystem handelt, ist das auch nicht die Lösung. Angenehmerweise ist amerikanischer Craftwhiskey in unseren Landen kaum verbreitet und, wenn überhaupt erhältlich, extrem teuer im Vergleich zu den etablierten Markenabfüllungen. Aber egal. Die stark ansteigende Nachfrage nach dem braunen Zeug - nicht zuletzt angeheizt durch beispielsweise 21 (!) lokale Whiskeydestillerien in New York - ruft eine zunehmende Experimentierfreudigkeit an allen Parametern (Mashbill, Hefestämme, Fassarten/-größen, etc.) auf den Plan. Ein Ryewhiskey der in Ex-Rumcasks gefinished wird, in denen zwischenzeitlich Cognac gelagert wurde? Warum nicht...
 (Michter's Tutankhamun Jug 1978)

Im Konzert der Großen spielt die oben schon erwähnte, als LDI - Lawrenceburg Distillers Indiana LLC - bekanntgewordene, Firma MGPI (MGP Ingredients Inc.) eine beachtenswerte Rolle. Der Betrieb, der heute in zwei Anlagen Lebensmittelbestandteile wie Neutralalkohol, Stärke, etc. aber auch diverse Spirituosen herstellt, gehörte ab 1933 zum Seagram-Konzern und stand unter der späteren Herrschaft von Pernod Ricard 2006 sogar schon vor der Schließung. Sie ist gegenwärtig die Quelle vieler namhafter Ryewhiskeys wie z.B. Templeton, George Dickel, Redemption, Bulleit, James E. Pepper, High West, usw. und auch einiger Bourbons. Wussten Sie das? Ja, das kann man vielerorts nachlesen. Natürlich nicht auf den Internetseiten der vorgenannten Marken oder gar den Flaschenlabels. MGPI zählt damit auch zu den Big Boys, auch wenn keine Eigenmarke vertrieben wird

Willett

Doch zurück zu den Abfüllern. Ein in Sammlerkreisen hochgeschätzter Abfüllbetrieb und Whiskeyvertrieb waren die KBD - die Kentucky Bourbon Distillers (die sich nun offenbar nur noch "Willett" nennen). Die umtriebige Company der Willett/Kulsveen Family, deren Vorfahren schon vor der Prohibition im Business waren, brachte in der Vergangenheit (inzwischen eingestellte) Marken wie "Very Old St. Nick" oder "Black Maple Hill" (mit) heraus, die Sammlern heute Tränen in die Augen und Konten ins Dispo treiben. KBD war/ist ein unabhängiger Abfüller, der Bourbon und Rye vornehmlich von der benachbarten Heaven Hill Distilleries Inc., aber auch von anderen Herstellern (s.o. MGPI), kauft, dann z.T. im eigenen Lager weiter ausreift, abfüllt und weiterverkauft. Das ganze läuft auf Bestellung für Kunden, die den Whiskey in eigener Flasche und unter eigenem Label vermarkten oder aber auch für diverse aktuelle Eigenmarken der KBD/Willetts/Kulsveens wie Old Bardstown, Johnny Drum und Willett und den Brands aus der Small Batch Boutique Bourbon Collection (zur Zeit: Kentucky Vintage, Noah's Mill, Pure Kentucky und Rowan's Creek). Seit 2012 wird aber auch wieder selbst destilliert. Am Ort der alten Willett Distillery wurde in einem Neubau eine eigene Destillerie inkl. Pot Still geschaffen. Wann der erste Juice von dort dann in den Handel kommt, steht noch in den Sternen, aber mit Willett Pot Still Reserve hat man vorausschauend schon eine No-Age-Statement-Marke (NAS) geschaffen.

An dieser Stelle nochmal ein Exkurs. Unter Pot Still versteht der fortgeschrittene, europäische Whiskygenießer in der Regel eine Brennblase im schottischen Stil ohne vor- oder nachgeschaltete Destillationssäulen. Artverwandte Modelle kann man im Rumbereich, z.B. in Jamaika, finden. In den USA tröpfelt der White Dog heute fast ausschließlich aus Säulenanlagen in sogenannte Thumper oder Doubler. Dahinter verbirgt sich eine Art Pot Still, die aber im Normalfall nichts mit den blankpolierten kupfernen Schönheiten von Glenmorangie oder Glenfiddich zu tun hat, sondern ein ziemlich einfacher, schmuckloser Brennkessel ist. Folge: Jeder auf diese herkömmliche Weise hergestellte Bourbon könnte sich guten Gewissens Pot Still Whiskey nennen, da es keine Regelungen zur Verwendung dieses Begriffes gibt. Genauso könnte auch jeder der handelsüblichen Bourbons der Big Boys den Begriff Sour Mash auf dem Etikett tragen, da die Sour Mash-Methode ausnahmslos angewandt wird. Festzuhalten ist aber, dass amerikanischer Whiskey vor der Erfindung der Column Still Mitte des 19. Jahrhunderts in "echten" Pot Stills gebrannt wurde. Insofern ist das ein traditioneller Begriff und eine traditionelle Herstellungsmethode. 

Ach ja, und weil wir gerade dabei sind: Small Batch ist einer der unsinnigsten Begriffe, der sich im gesamten Spirituosenbereich tummelt. Der eine Hersteller versteht darunter eine kleine Produktionscharge, z.B. aus einer Pot Still, während der andere darunter eine kleine Abfüllmenge versteht. Klein? Naja, relativ klein natürlich. Für Brown-Forman oder Jim Beam ist das natürlich jeweils ein anderes klein, als z.B. bei Willett. Aber zurück zum...

...Stichwort: Sour Mash. Über den deutschen Willett/KBD/Michter's-Importeur Mike Werner habe ich vor über zwei Jahren hier bereits berichtet. Doch es gilt ein paar News nachzuschieben. Zunächst darf ich auf die Gründung der American Whiskey Academy e.V. - Verein zur Förderung der amerikanischen Whiskeykultur in Europa - hinweisen, als deren Präsident Herr Werner fungiert. Der Verein trifft sich (derzeit noch ziemlich unregelmäßig) im neugeschaffenen Ladenbereich von Mike's Whiskeyhandel in München, der ganz im Stil einer amerikanischen Bar gestaltet wurde (s.o.). Zu Bestaunen gibt es dort immer wieder neue Raritäten und Standards, die Mike Werner von seinen amerikanischen Partnern bezieht. Zuletzt wurde der 2012 ins Programm aufgenommene Michter's Original Sour Mash Whiskey präsentiert. Was ist das besondere daran?


Michter's

Die Michter's Range reicht heute vom klassischen Straight Rye Whiskey (in Single Barrel-Abfüllung) über einen Unblended Bourbon (unter Verwendung von bereits zur Bourbonreifung benutzten Fässern) und einen Small Batch Bourbon (beide ohne Straight-Zusatz) bis zu älteren Single Barrel Bourbons und Straight Ryes. Ja, es geht weiter durch den Begriffedschungel. 

Kurz zum aktuell vorrätigen Michter's Single Barrel Bourbon 10 Years Old (47,2% Vol., 0,75l, im Onlinehandel ab ca. 125 EUR): Ich konnte einen Blick in die zur Lieferung gehörenden Papiere des ATF werfen und für das Barrel/Batch 2347 feststellen, dass der Stoff schlappe 253 Monate in White Oak gelagert worden war. Hä? Das sind ja 21 Jahre und 1 Monat! Warum wird der Whiskey dann nicht als 20- oder 21jähriger verkauft? Nun, diese Frage muss man Dr. No stellen. Hinter diesem Namen steckt Willie Pratt, der Master Distiller von Michter's, der u.a. für die Auswahl der Fässer für die exklusiven Single Barrel-Abfüllungen zuständig ist und dessen Nickname aus dessen Weigerung resultiert, geschmacklich noch unreife Barrels für die Abfüllung freizugeben, auch wenn die tatsächliche Reifedauer dies längst zuließe. Kurzum: Wenn 10 Years Old draufsteht, muss der Whiskey auch wie 10 Years Old schmecken. Eine nachvollziehbare Philosophie auch wenn mancher Marketingmensch schreiend davon läuft, wenn er erfährt, dass 21jähriger Stoff als 10jähriger verkauft werden soll/muss (Mike Werner hat übrigens noch ein paar Flaschen eines 25jährigen Michter's Single Barrel Straight Rye auf Lager, der (Oh Wunder!) auch wesentlich länger im Fass war. Fragen Sie ihn bitte selbst nach dem Flaschenpreis).

Diese qualitätsorientierte Praxis spricht definitiv für Herrn Pratt und somit das Geschäftsgebahren des Eigentümers der Michter's Distillery, der Chatham Imports Inc. Moment mal - Michter's Distillery? Da war doch was? Ja genau. Der Michter's Distillery wurde vom Wine Enthusiast Magazine der Titel "Distiller Of The Year 2012" verliehen. Das kann es so auch nur im Land der unbegrenzten Möglichkeiten geben: Der Distiller Of The Year destilliert nämlich gar nicht und besitzt noch nicht einmal eine laufende Distillery. Gut,  man arbeitet zumindest daran - d.h. man baut eine industrielle Destillerie und eine kleine Micro-Showanlage inkl. Visitor Centre in Louisville's Bourbon Row, wo man derzeit mächtig aufrüstet. Bis das alles läuft, dauert es noch etwas, aber einen Master Distiller hat man ja schließlich schon. Mike Werner hat mir von seinem letzten U.S.-Trip vor ein paar Wochen dankenswerterweise einige Schnappschüsse von Michter's nagelneuer Abfüllstraße nebst Whiskeyentsalzungsanlage (!) und dem Nachbau einer historischen Vendome Pot Still (die wohl ins Visitor Centre wandern wird) zur Verfügung gestellt.
 (Michter's 2013)
 (Michter's Bottling Line 2013)
 (Mike Werner und Willie Pratt 2013)

Schon wieder Pot Still. Aber ich wollte endlich zum Michter's Original Sour Mash Whiskey (43,3% Vol., 750 ml) kommen. Man sagt, dass sich die Wurzeln der Michter's Distillery bis 1753 zurück verfolgen lassen. Ob die älteste Brennerei immer den besten Whiskey herstellt, sei dahingestellt und auch der Name "Michter's" wurde erst in den 1950ern (aus den Vornamen Michael und Peter der beiden Boys vom damaligen Inhaber Lou Forman) kreiert. Der gesamte aktuelle Michter's Whiskey hat mit der Historie, der übrigens in Pennsylvania und nicht in Kentucky beheimateten "echten" Michter's Distillery bis zuletzt rein gar nichts zu tun - außer der Namensgebung. Während die Distillery in Schaeferstown, PA, mittlerweile nur noch eine Ruine ist, leben zwei ihrer Legenden nun aber wieder auf: Zum einen die Idee des Old-fashioned Pot Still Whiskey, die man dort schon in den 1960ern entwickelt und propagiert hatte. Zur Unterfütterung dieser Bezeichnung hatte man sogar eine One-Barrel-A-Day Distillery mit 2 kupfernen Vendome Pot Stills im Besucherzentrum aufgebaut, die ab 1976 zumindest für Anschauungszwecke echten Pot Still Whiskey produzierte, der als White Dog im Besucherzentrum verkauft wurde. Zu einer wirtschaftlichen Produktion mit einer traditionellen Blase war es aber nie gekommen. Zum anderen der Whiskey, den Master Distiller C. Everett Beam (aus der Joseph B. Beam Linie) ab Mitte der 1950er dort gebrannt hat und der bis in die späten 90er auch als ganz normale Standardabfüllung in einer handelsüblichen Square Bottle, wie wir sie bis heute von Jim Beam oder Jack Daniel's kennen, und diversen mehr oder weniger geschmackvollen Ceramic Jugs und Geschenkdekantern abgefüllt wurde:  

Michter's Original Sour Mash Whiskey (distilled and bottled in Pennsylvania). Kein Bourbon, kein Rye, schon gar kein Straight Whiskey und auch kein reiner Pot Still Whiskey. Warum nicht? Gearbeitet wurde mit einer herkömmlichen Apparatur und offensichtlich beinhaltete das damalige Rezept, die Mash Bill, weder mindestens 51% Roggen noch mindestens 51% Mais, wie es für Rye bzw. Bourbon vorgeschrieben ist. Willie Pratt (und auch Whiskeyautor Chuck Cowdery) geben eine Mash Bill von 50% Roggen, 37% Mais und 13% gemälzte Gerste an, was folglich einen äußerst roggenlastigen Whiskey ergab. Dieses Ziel scheint man bei der Neuauflage nun wieder zu verfolgen. Der Michter's Original Sour Mash - ein Whiskey, der in den fast 25 Jahren seiner Abwesenheit vom Markt offenbar noch nicht vollständig aus den Köpfen seiner Liebhaber verschwunden ist, ist wieder da und wenn man den Freaks in den Bourbonblogs glauben darf, wurde die Vorgabe auch recht genau nachgebildet. Wie geht das, wenn man doch gar nicht selber destilliert? Nun, ich denke, man ist den bisher ganz erfolgreichen Weg weitergegangen, den man seit dem Relaunch der zeitweise herrenlosen Marke Michter's eingeschlagen hat: Whiskey kaufen, ggf. blenden und abfüllen. Blenden wir also z.B. einen Rye (z.B. Bulleit Rye mit 95%igem Roggenanteil) mit einem Corn Whiskey (z.B. Mellow Corn mit rund 90% Maisanteil), müsste man theoretisch in Richtung Michter's Sour Mash kommen - nur theoretisch natürlich (siehe z.B. auch High West Bourye bzw. Son Of Bourye).
 (Michter's 1964 und 2012)

(Michter's Pot Still 2013)

Zur Michter's Story gehört aber natürlich auch A. H. Hirsch Bourbon, der dort 1974 - übrigens nach einer traditionellen Bourbonrezeptur - auf Bestellung von Herrn Adolph H. Hirsch destilliert wurde und nach dem Ende der Distillery in Pennsylvania in verschiedenen Abfüllungen auf den Markt kam. Whiskeyblogger und -writer Chuck Cowdery hat dem Thema ein E-Book gewidmet, das ich hier bereits einmal empfohlen habe und in dem alles Wissenswerte zur alten Michter's Distillery und dem wahren Hirschbourbon (Es existieren heute allerlei andere Abfüllungen ohne die Initialen A. H.) zusammen getragen ist. 

Alle A. H. Hirsch Abfüllungen haben heute eines gemeinsam: Die Preise gehen durch die Decke. Für eine Bottle der superraren 19jährigen Abfüllung wurden auf einer Auktionsplattform zuletzt knapp über 1500 EUR bezahlt. Auch das gehört neben ein wenig Panikmache und der ein oder anderen Themaverfehlung zum aktuellen Bourbonboom. Ride on, Django...