Freitag, 13. Juni 2014

The Decade Of Rum: Das Authentic Caribbean Rum (ACR)-Siegel



"She told me that her Dad was loaded,
I said 'In that case I'll have a rum and Coca-Cola.'
She said 'Fine':"

("Common People", Pulp,1995)

Ok, wie Sie Ihren Rum trinken, ist egal. Hauptsache Sie trinken Rum. Um sich im Wirrwarr der unzähligen Rummarken und Abfüllungen zurecht zu finden, gibt es seit kurzem eine Art Qualitätssiegel. Das Ding nennt sich Authentic Caribbean Rum - kurz: ACR - und ist eine Initiative der West Indies Rum And Spirits Producers' Association Inc. - kurz: WIRSPA. Sinn und Zweck der beteiligten Organisationen, ihrer Mitglieder und der Initiative und ihrem Gütesiegel in voller Länge zu erklären führt hier zu weit. Ich verweise daher auf die einschlägigen Webseiten und die Infobroschüre. Im wesentlichen wurden bislang folgende Qualitätsmerkmale definiert: Minimum Age Statement (d.h. wenn Altersangabe, bezieht sich diese auf den jüngsten Bestandteil), kein Solerarum, keine Geschmacksstoffe - kein Spiced Rum.
Eine erste auch in Deutschland spürbare ACR-Aktion findet derzeit statt: Vierstündige Rum-Schulungen in allen größeren und kleineren deutschen Barstädten für das interessierte Gastropersonal. Durch die Reihe führt Bastian Heuser (man hätte keinen Besseren finden können), der mit der ihm eigenen Sachlichkeit durch die theoretische Materie und die Verkostung von 15 Rumabfüllungen führt, die sich preislich im Bereich der sog. Mixrums bzw. Low Premium bewegen. Also alles baraffiner Stoff. Was bleibt dabei kleben?
Zum einen sollte meiner Meinung nach ankommen, dass Rum nicht gleich Rum ist. Auch wenn der eine oder andere Vertreter (zumindest bei der Veranstaltung im Münchner Zephyr) als "nicht sehr spannend" deklariert wurde, beinhaltet das ACR-Portfolio eine sehr große Bandbreite von Destillaten aus unterschiedlichen Ländern/Destillerien und dokumentierte damit die unterschiedlichen Stile, Herstellungsweisen etc. etc. Nimmt einen solchen breiten Vergleich vor, stechen unbekannte Flaschen wie der Schaumzuckerbananen-Rum "Old Grog" von Clarke's Court, der einen äußerst schmackhaften Bananendaiquiri (ja ja) ermöglicht, oder eben vermeintlich alte Bekannte heraus, die man (oder zumindest ich) fast schon wieder ein bisschen vergessen hat. Sehr gut gefallen hatte mir auch der weiße Rum der St. Nicholas Abbey (Barbados). Mit ins Portfolio der auserwählten Buddels kommen in Kürze die beiden Jamaikaner Hampden Estate Gold und Monymusk Special Reserve (Tip!) und der "Vintage" benannte Rum der Westerhall Estate (Grenada).

Fazit: Das ACR-Siegel kommt in naher Zukunft auf die (offiziellen) Flaschen aller beteiligten Destillerien. Es wäre also sinnvoll, wenn z.B. spezialisierte Händler in ihren Artikelbeschreibungen besonders darauf hinweisen würden, denn das goldene Zeitalter des Rum hat (nach ein paar Hundert Jahren Vorlaufzeit) gerade begonnen!









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